…wie wär’s stattdessen mit (ehrlicher) Gleichberechtigung? Ich hatte schon länger vor, etwas zu diesem Thema zu schreiben. Nun wurde ich erneut daran erinnert — durch die immer wiederkehrende Diskussion über die Frauenquote. Tut mir leid (nein, ehrlich gesagt, tut es mir nicht leid), denn ich finde diese Quote einfach nur peinlich. Wenn ich als Frau nur einen Job in einer Führungsposition bekomme, weil das Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet ist eine Frau einzustellen, weil es diese sogenannte Frauenquote erfüllen muss, dann verzichte ich lieber.
Natürlich betrifft diese Frauenquote auch hauptsächlich nur Wirtschaftsunternehmen — die dann doch wieder am ehesten einen Weg finden, sich an dieser gesetzlichen Regelung vorbei zu mogeln —, aber auch in vielen mittelständischen Unternehmen werden natürlich Stimmen laut, dass dort mehr Frauen auf einen Chefsessel gehören. Ich kann natürlich nur für mich sprechen und was mich angeht, so habe ich genug Selbstbewusstsein und Vertrauen in meine Kompetenzen einen guten Job zu bekommen, auch ohne Vorzugsbehandlung. Zugegeben, das steht bei mir nun nicht mehr zur Debatte — früher jedoch schon. Ich weiß genau, was es heißt in einer Männerdomäne zu arbeiten. Unternehmen jedoch dazu zu verpflichten mehr weibliche Führungskräfte einzustellen, wird Frau den Job nicht erleichtern. „Möge der Bessere gewinnen.“ Dieser Spruch gilt nicht nur in der Geschäftswelt, sondern (normalerweise) auch bei der Jobvergabe. Und die Konkurrenz schläft nicht. Wie soll ich mich jedoch später bei geschäftlichen Verhandlungen durchsetzen, wenn ich meinen Job vielleicht nur einer Gesetzgebung verdanke? Bei zähen Geschäftsverhandlungen wird wohl niemand Rücksicht darauf nehmen, dass ich eine Frau bin. Dort zählt (normalerweise) wieder „der Bessere gewinnt“. Und so sollte es auch bei der Jobvergabe selbst sein.
Meiner Ansicht nach gibt es eh keine Geschäftsfrauen. Die Geschäftswelt tickt männlich. Entweder ich kann denken wie ein Mann und dies ist etwas anderes, als glauben zu wissen was Männer denken (im Klartext heißt das, ich brauche ein paar Eier in der Hose) oder ich stehe sowieso schon auf verlorenem Posten. Frauenquote hin oder her. Deshalb habe ich früher, wenn man mich nach meinem Beruf fragte auch immer geantwortet, ich bin Geschäftsmann. Und weil in der Textilbranche viel in Übersee und über Emails abgewickelt wird, habe ich meine Briefe auch immer nur mit K. Weitzels unterschrieben. Die Antwortschreiben waren entsprechend immer an Mr. K. Weitzels adressiert. Mich hat das jedoch nie gestört. Warum soll man sich das Leben auch unnötig schwer machen?
Außerdem kann ich die Gedankengänge von Unternehmensleitungen durchaus nachvollziehen und begreife nur zu gut, warum sich viele schwer damit tun Frauen einzustellen. Zumindest solange diese noch im gebärfähigen Alter sind. Das klingt hart, aber so ist das nun mal in der Welt der Geschäftsmänner. Natürlich gibt es Ausnahmen und es gibt durchaus Männer in der Geschäftswelt, die Frauen als Geschäftspartner akzeptieren. Sehr viele sogar. Einige, weil sie es wirklich tun und es natürlich auch tatsächlich genügend Frauen gibt die genauso kompetent, wie Männer sind. Andere hingegen akzeptieren Frauen nur, weil sie zumindest intelligent genug sind, um ihre wirkliche Meinung über Frauen für sich zu behalten. Und dann gibt es natürlich auch noch die Dummen… und manchmal frage ich mich wirklich, wie die es an die Spitze eines Unternehmens schafften. Aber es gibt eben nicht nur Frauen, die sich nach oben schlafen und auch der Verkauf von Puderzucker an Männer ist nicht verboten. Und als Frau in einer Männerdomäne wäre es zudem sehr naiv und vor allen Dingen fahrlässig zu glauben, die Dummen seien vom Aussterben bedroht.
Aber die Frauenquote ist natürlich nur ein Element der Emanzipation. Und je länger ich darüber nachdenke, desto peinlicher finde ich die ganze Angelegenheit und ich verstehe auch nicht, dass es Frauen gibt, die diese Quote für gerechtfertigt halten. Ich finde sie ist ein Schlag ins Gesicht, für jede Frau die fleißig und intelligent ist und sich zutraut, ihre Karriere auch ohne gesetzliche Stütze zu „managen“!
Meiner Meinung nach sind Frauen nämlich selbst schuld daran, dass sie im Berufsleben (und auch in anderen Bereichen) immer noch benachteiligt werden. Frauen lassen sich nämlich einerseits von den Männern oft viel zu viel gefallen und andererseits picken sie sich gerne die Rosinen aus dem Kuchen. Dies fängt schon in der eigenen Familie an. Ich zum Beispiel kenne kaum Frauen die das größere, bzw. teurere Auto fahren. Das „dicke“ Auto fährt immer er und sie den Kleinwagen! Obwohl zwei Kindersitze, der Hund und die Lebensmitteleinkäufe viel besser in das große Auto passen würden. Trotzdem nimmt er jeden Morgen das große Auto, das dann meist den ganzen Tag irgendwo auf einem Firmenparkplatz rumsteht. (Wohl gemerkt, es gibt natürlich auch Ausnahmen.) Aber das mit dem Auto ist auch nur wieder ein Beispiel von vielen.
Wer versorgt zum Bespiel (in der Regel) den Haushalt, kocht und bügelt, auch wenn beide berufstätig sind? In den meisten Beziehungen ist dies immer noch die Frau — ganz alleine! Selbst Schuld, sage ich da. Denn die Gute hat versäumt von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen. Bedingungen sollte man am Anfang einer Beziehung stellen, später ist es dafür zu spät. (Vielleicht ist dies ja auch mit ein Grund, warum es so wenig Frauen in Führungspositionen gibt?)
Ich für meinen Teil brauche jedenfalls keine Emanzipation. Vor knapp 100 Jahren war das vielleicht mal eine gute Sache, weil sie den Frauen das Wahlrecht verschaffte — aber heute? Ich stehe lieber selbst meinen Mann. Was aber nicht heißen will, dass ich mich nicht über jeden Kerl freue, der bspw. meinen Koffer für mich schleppt. (Im übertragenen Sinne. Natürlich hat auch mein Koffer mittlerweile Räder.) Überhaupt finde ich, dass Männer in vielen Dingen viel besser sind, als Frauen. Es gibt zum Bespiel wesentlich mehr Chefköche, als Chefköchinnen und ich mache keinen Hehl daraus, dass ich selbst fürs Kochen auch zwei linke Hände habe. Das gilt auch für Gartenarbeit, Betten beziehen, Bügeln, Hund baden — und noch einige Dinge mehr. Und ich habe auch überhaupt kein Problem damit zuzugeben, dass mein Lebensgefährte in all diesen Dingen viel, viel besser ich als ich. Womit wir beim Rosinenpicken angelangt wären. Denn auf die Emanzipation berufen sich die Frauen zumeist auch nur dann, wenn es ihnen gerade in dem Kram passt. Als emanzipierte Frau darf ich mich aber nicht (mehr) darüber beschweren, wenn kein Mann (mehr) meinen Koffer für mich schleppt — den muss ich dann mal selbst tragen und noch so einiges mehr. Trotzdem neigen wir Frauen immer noch dazu, Männer die nicht gleich bemerken, dass die Einkaufstüten oder Umzugskartons doch viel zu schwer für uns sind, oder die uns nicht galant die Tür offen halten, als unfreundlich, nichts hilfsbereit — wenn nicht sogar als Rüpel zu bezeichnen.
Wenn ich als Frau aber wirklich gleichberechtig behandelt werden möchte, kann ich diese Gleichberechtigung nicht nur da einfordern, wo es mir gerade passt. Ein anderes Beispiel: Warum werden in Gefahrensituationen immer Kinder, alte Menschen und auch Frauen zuerst evakuiert? Kinder und alte Menschen leuchten mir ja ein und dass Kinder immer zusammen mit einem Elternteil evakuiert werden sollten ebenfalls. Aber warum muss dieses Elternteil immer die Mutter sein?
Noch ein Beispiel: Beim Golfen ist es so, dass Frauen ihren Ball weiter vorne abschlagen dürfen. Zugegeben, auch ältere Männer und Kinder dürfen dort abschlagen, aber im Gegensatz zu den Frauen können sie selbst entscheiden. Von Frauen hingegen wird erwartet, dass sie prinzipiell den vorderen Abschlag benutzen. Ich finde, auch das ist eine Form von Diskriminierung und ich würde mich zum Beispiel strikt weigern, meinen Ball dort abzuschlagen, um mir dadurch einen unfairen Vorteil gegenüber Männern zu verschaffen. Ich bin knapp 175 cm und ziemlich sportlich und es gibt genügend Männer die kleiner und wesentlich unsportlicher sind und die dennoch hinten abschlagen! Und so wie dieses Beispiel lassen sich natürlich noch viele, viele andere finden — wo es die Frauen aber anscheinend gar nicht juckt, dass man ihnen weniger zutraut als den Männern.
Natürlich ist es ein Fakt, dass Männer im Durchschnitt körperlich kräftiger und auch schneller sind, wie Frauen. Dennoch finde ich, dass Frauen in einigen sportlichen und auch in anderen Bereichen immer noch eine andere Behandlung erfahren als Männer, die nicht gerechtfertigt ist. Ein Fußballfeld für Frauen ist ja auch nicht kleiner als das für Männer und beim Laufen liegen die Zeiten für Frauen auch unter denen der Männer, trotzdem laufen sie dieselbe Strecke. Und nur so habe ich als Frau auch eine echte Chance mich Männern gegenüber zu behaupten, bspw. wenn ich unter denselben Bedingungen dasselbe gute Handicap, wie ein Mann im Golf erziele oder irgendwann einmal eine Frau die selbe Zeit läuft, wie ein Mann — auf ein und der selben Bahn. Frauen schaffen es ja auch auf den Mount Everest und da ist es auch nicht so, dass sie das letzte Stück hinauf von den Sherpas getragen werden.
Wirkliche Gleichberechtigung impliziert aber auch zuzugeben, wenn man mal etwas nicht kann, weil es einfach kräftemäßig zu schwer ist oder psychisch zu stressig. Und das gilt dann auch nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer — obwohl das folgende Beispiel wieder auf die Frau abzielt, weil es in diesem Blog ja auch um deren Emanzipation geht. Die Bundeswehr ist nämlich auch so ein Beispiel. So habe ich nie verstanden, was manche Frauen am aktiven Dienst so attraktiv finden. Wie schon einmal erwähnt, ist es nun mal Fakt, dass Männer (wohlgemerkt nur in der Regel und Ausnahmen bestätigen diese auch hier) den Frauen kräftemäßig überlegen sind. Nun habe ich vor kurzem jedoch einen Bericht gesehen, wo Frauen im aktiven Dienst der Bundeswehr über eine Wand klettern mussten. Allerdings war diese nicht so hoch, wie die der Männer — gleich daneben. Ich für meinen Teil glaube allerdings nicht, dass bei einem echten Einsatz, wo es um die Erstürmung eines Gebäudes geht, z.B. Terroristen extra einen Teil der Mauer hinter der sie sich verschanzen einreißen, damit weibliche Soldaten auch eine reale Chance haben, das Gebäude, zusammen mit ihren männlichen Kollegen, einzunehmen. Wenn ich als Frau in der Bundeswehr also nicht dieselben physischen Anforderungen erfüllen kann, wie ein Mann, sollte ich so reflektiert und selbstbewusst sein, mir dies einzugestehen und mir einen anderen Job suchen. Und auch hier ist die Bundeswehr natürlich nur wieder ein Beispiel von vielen. Echte Gleichberechtigung gibt es nur dann, wenn für Frauen und Männer nicht nur dieselben Rechte, sondern auch dieselben Pflichten gelten — alles andere sind Almosen, wie die Frauenquote!
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